Der MSV Duisburg ist am Mittwochabend seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat den 1. FC Bocholt aus dem Niederrheinpokal geworfen. Dass ein Sieg gegen einen Oberligisten für einen Drittligisten nicht selbstverständlich ist, zeigt ein Blick auf den kommenden Gegner der Zebras, den Halleschen FC.
Der HFC hatte sich vor rund eineinhalb Wochen arg blamiert und war im Halbfinale des Landespokals am FCE Wernigerode aus der fünften Liga gescheitert. Doch pünktlich vor dem Duell in Meiderich am Samstag (14 Uhr, RS-Liveticker) rehabilitierten sich die Hallenser. Sie schlugen die U23 des SC Freiburg am Mittwochabend mit 1:0.
"Wir wollten keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern die Basiselemente auf den Platz bringen, die uns in den letzten Spielen gefehlt haben", sagte Trainer André Meyer danach im MDR. "Die Jungs haben sich reingebissen und die Dinge umgesetzt, die wir erwartet haben."
Groß war die Erleichterung nach dem Sieg bei dem Coach. Da das Spiel gegen den VfL Osnabrück am vergangenen Wochenende verlegt worden war, war es der erste Auftritt nach dem Pokal-Aus, das nachgehallt hatte. "Die richtigen Worte zur rechten Zeit entschuldigen jede Peinlichkeit? Das Pokalaus ist und bleibt eine Schande!" war auf einem vor dem Anpfiff gegen Freiburg ausgerollten Fanbanner im Stadion zu lesen.
"Das Pokal-Aus können wir nicht wiedergutmachen", sagte Trainer Meyer nach Abpfiff. Die Vorbereitung auf das Spiel gegen Freiburg sei nicht einfach, die Stimmung "unruhig" gewesen. "Wir haben von allen Seiten auf die Fresse bekommen." Daher lobte der 38-Jährige: "Wie die Mannschaft damit umgegangen ist, davor kann ich nur den Hut ziehen."
Und auch mit Blick auf die Tabelle waren es wertvolle drei Punkte für den HFC, der zuvor zweimal verloren hatte. Der Tabellennachbar des MSV baute den Vorsprung auf Duisburg bei einem Spiel weniger auf drei Zähler aus, fünf Punkte beträgt das Polster auf die Abstiegsränge. "Jetzt wollen wir das nächste Spiel gewinnen", kündigte Meyer im MDR an. "Mit einem Erfolg entfernt man sich aus der Situation, die von außen als brenzlig beschrieben wird."
Was dem Klub aus Sachsen-Anhalt vor dem Gastspiel im Ruhrgebiet weiteren Auftrieb geben wird: Kapitän Jonas Nietfeld feierte gegen Freiburg sein Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause. Und mit Tom Zimmerschied kehrte noch ein zweiter potenzieller Stammspieler am Mittwoch zurück. Er hatte gar seit September gefehlt. "Wir sind auf dem richtigen Weg", freute sich Meyer.